Veranstaltungsmitschnitt: Leipzig als Beute
Mit dem Mauerfall kommt die Ostzone schlagartig in den Verfügungsbereich des Kapitals. Wo vorher Volkseigentum mehr schlecht als recht anonym herumdümpelt, wird nun „[a]lles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige entweiht, und die Menschen sind endlich gezwungen, ihre gegenseitigen Beziehungen mit nüchternen Augen anzusehen“ (Marx). Der ruinöse Schrotthaufen, der Leipzig 1989 ist, erscheint als Traum anlagesuchenden Kapitals: Die Stadt wird als zweites Frankfurt am Main beschworen, als Banken- und Messemetropole mit der gewissen Weltoffenheit. Am Ende kommt alles ein bisschen anders, aber das Kapital jubiliert trotzdem.
Kommt mit auf eine Reise durch die Träume, Hoffnungen und Krisen verschiedener Kapitalfraktionen in Leipzig seit 1989.
Am 6. Oktober sprach Dominik Intelmann, Humangeograph und Stadtforscher, im INTERIM.
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Haarscharf war es am 1. September 2024 in Sachsen für Die Linke. Nur durch zwei Direktmandate gelang unserer Partei der Wiedereinzug in den Sächsischen Landtag. Mit einem Zweitstimmenergebnis von 4,5 % wurde der Fraktionsstatus gesichert. Mit sechs Abgeordneten arbeiten wir als Fraktion nun seit dieser emotionsgeladenen Wahlnacht. Gleichzeitig hat sich das Gefüge, in dem wir parlamentarisch arbeiten, grundlegend geändert. Die Bildung einer stabilen Regierung scheiterte an den Avancen des BSW. CDU und SPD rauften sich zu einer Minderheitsregierung zusammen, die mit der Wahl des Ministerpräsidenten am 18.12.2024 ihre Arbeit aufnahm. Erstmals in der Geschichte des Landes Sachsen gibt es im Landtag keine Regierung mit eigener Mehrheit mehr. …